Fotos: Harald Morsch
Szenische Erzählung mit Musik
Lesung und Erzählung: Ann-Britta Dohle
Musik: René Madrid - Akkordeon, Gitarre, Perkussion
Wer hielte es nicht gerne fest: das Glück. Die Schauspielerin Ann-Britta Dohle und der Musiker René Madrid laden das Publikum zu einem Streifzug durch den lateinamerikanischen Kontinent ein: „Auf der Suche nach dem Glück“.
In einer Zeit, die geprägt ist von Kriegsimpressionen und Flüchtlingskatastrophen versuchen Ann-Britta Dohle und René Madrid die Zeit zurück zu drehen. In ihrer literarisch-musikalischen Suche stoßen sie auf die verloren gegangene Welt der indigenen Urbevölkerung Lateinamerikas.
Tief in den endlosen Urwald Brasiliens entführt Pater Clodovis Boff mit seinen Tagebuchskizzen. Er, der Lehrende, wird selbst zum Lernenden und Staunenden. Hinter der üppigen Schönheit der Natur und der scheinbaren Armut des Volkes begegnet er der Schlichtheit des Glücks. Nach dieser Konfrontation zwischen der scheinbar „zivilisierten“ Welt und den „Naturvölkern“ führt der lateinamerikanische Literat Mario Vargas Llosa im zweiten Teil mit seinem „Geschichtenerzähler“ direkt ins Herz des peruanischen indigenen Volkes, dessen Spiritualität zutiefst verwurzelt ist mit den inneren Gesetzen der Bewegung, des „Gehens“.
Ann-Britta Dohle liest aus den Tagebuchaufzeichnungen, schlüpft zunehmend in die Rolle des Geschichtenerzählers und lässt ihr Publikum teilhaben an einem bewegenden Existenzkampf der indigenen Völker. Denn sie sind plötzlich umgeben von „Teufeln“, von neuen Krankheiten, Gewinnsucht, Bequemlichkeit, Plünderung und Rodung ihrer Wälder. Da besinnt sich ihr weiser Führer Tasurinchi auf ihre Ur-Kräfte und ursprüngliche Bestimmung. Die literarische „Fiktion“ geht über die Wirklichkeit weit hinaus und hinterlässt eine aufrüttelnde Botschaft.
Begleitet wird die Schauspielerin von dem panamaischen Musiker René Madrid, der atmosphärisch dicht die Erzählung durchdringt und mit seinen Akkordeon- und Gitarrenklängen und mit vielfältiger Percussion die Tore für eine wortlose Verständigung öffnet.
„Eine Spur grünen Schleims rann aus seinen Nasenlöchern. Wir sind von Teufeln umgeben, dachte Tasurinchi. Wir müssen aufbrechen. Sofort. Gehen wir. Bevor es zu spät ist.“
„Das ist Schnupfen. Weiter nichts. Bleib stehen. Davon stirbt man nicht.“
„Sie nicht. Sie haben ihre Medizin...“
(aus Mario Vargas Llosa: „Der Geschichtenerzähler“)
Aus der Presse:
„René Madrid traf mit seinen Eigenkompositionen genau passend den Nerv der Texte. Ann-Britta Dohle rezitierte derartig eindringlich, fröhlich oder besinnlich, dass es eine Freude war zuzuhören. ...Sie haben uns in eine fremde Welt geführt und zum Nachdenken gebracht.“
(aus dem Meller Kreisblatt, Oldendorf. Von Conny Rutsch)